Barfen mit Kürbis?

Barfen mit Kürbis?

Da zu einer ausgewogenen Ernährung nicht nur Fleisch und Innereien gehören, sondern auch eine Portion Obst und Gemüse, starten wir eine neue Blog-Reihe, in der wir euch zum BARFen geeignetes Obst und Gemüse vorstellen. Dabei zeigen wir euch, welche Nährstoffe wo drinstecken. Auch das Thema Zubereitung soll eine Rolle spielen, damit euer Vierbeiner möglichst viel von den wertvollen Inhaltsstoffen verwerten kann.

Weil Kürbis ein wahres Power-Gemüse ist, sich super lagern lässt und gerade in der Herbst- und Winterzeit gut verfügbar ist, macht dieser direkt den Anfang.

Was steckt im Kürbis?

Kürbis besteht zu 90 % aus Wasser und ist damit sehr kalorienarm. Dafür ist er umso nährstoffreicher. Er enthält Kalium, Eisen, Magnesium und Calcium.

Kalium sorgt unter anderem für die Erregbarkeit der Nervenzellen und ist somit nötig für ein funktionierendes Nervensystem. Eisen ist wichtig für die Blutbildung und damit auch für den Sauerstofftransport im Körper. Magnesium ist als enzymatischer Cofaktor für viele lebenswichtige physiologische Abläufe notwendig. Dazu zählt z.B die Nervenfunktion sowie die Muskelkontraktion und -entspannung. Gemeinsam mit Calcium reguliert Magnesium ebenfalls die Knochenbildung.

Zudem steckt in Kürbis Vitamin C. Dieses stärkt das Immunsystem, was gerade in der kalten Jahreszeit besonders wichtig ist. Der sekundäre Pflanzenstoff Beta-Carotin ist verantwortlich für die orange Farbe des Kürbisses und gleichzeitig auch die Vorstufe von Vitamin A. Dieses ist wichtig für Augen, Haut und Schleimhäute.

Gerade der Hokkaido-Kürbis schneidet im Hinblick auf die Vitamindichte besonders gut ab, auch wenn er, verglichen mit anderen Kürbissorten, etwas mehr Kalorien in Form von Kohlenhydraten liefert. Da er jedoch, wie die anderen Sorten auch, reich an Ballaststoffen ist, hält er lange satt und ist damit keineswegs ein Dickmacher. Ballaststoffe sind zudem gut für die Verdauung, vor allem wenn der Hund zu Durchfall oder Verstopfung neigt.

Zubereitung

Grundsätzlich kann jeder Kürbis roh und in Würfel geschnitten oder geraspelt verfüttert werden.

Da die Vitamine vor allem in der Schale sitzen, sollte diese wenn möglich nicht entfernt werden. Sorten, bei denen die Schale weich ist und ohne Bedenken dranbleiben darf, sind der Hokkaido und der Patisson. Alle übrigen Sorten haben eine härtere Schale, weshalb es sich gerade bei einer Rohfütterung empfiehlt, diese zu entfernen.

Wollt ihr den Kürbis pürieren, dann kann es für die Verarbeitung hilfreich sein, das Gemüse leicht anzudünsten oder anzugaren. Um die Vitamine nicht zu zerstören sollte allerdings immer schonend erhitzt werden und nie länger als 20 Minuten.

In den Napf gehören übrigens nur Speisekürbisse. Also Finger weg von Zierkürbissen! Diese sind sowohl für Mensch als auch Hund nicht genießbar. Gerade wenn man selbst angebauten Kürbis verwenden will, sollte man ihn unbedingt vorher verkosten. Schmeckt er bitter, dann sollten weder Hund noch Herrchen/Frauchen davon essen. Die dafür verantwortlichen Curcurbitacine sind toxische Bitterstoffe, die normalerweise durch die Züchtung nicht mehr in Speisekürbissen vorkommen. Beim Eigenanbau kommt es jedoch hin und wieder vor, dass das für die Bildung verantwortliche Gen reaktiviert wird.

Lagerung

Kürbisse lassen sich an einem kühlen Ort wie beispielsweise im Keller monatelang lagern (bis zu 10 Monate). Vor der Einlagerung sollte der Kürbis nicht gewaschen werden und es ist darauf zu achten, dass nur Kürbisse mit intakter Schale eingelagert werden. Für eine gute Luftzirkulation lagert man die Früchte am besten in einer Holzkiste und wendet sie hin und wieder. Wurde der Kürbis einmal angeschnitten, so sollte er entkernt und in Folie gewickelt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auf diese Weise hält er sich einige Tage.

Was ist mit den Kernen?

Auch die Kürbiskerne strotzen nur so vor wertvollen Inhaltsstoffen und sollten keinesfalls entsorgt werden. Sie liefern Magnesium, Zink und Selen. Entweder ihr füttert sie frisch oder trocknet sie. Zum Trocknen unbedingt das Fruchtfleisch entfernen, da sonst Schimmelgefahr besteht. Danach die Kerne in einem Sieb mit Wasser abspülen und auf einem Blech ausbreiten. Entweder ihr gebt sie bei 150 °C für eine halbe Stunde in den Backofen oder lasst sie über mehrere Tage an der Luft trocknen.

Vor dem Füttern sollten die Kerne zerkleinert werden (Pürieren oder Mörsern), sonst kann die Fellnase die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verwerten.